Dentaku (Thomas Renger) finished reading Julia by Sandra Newman
(rechtzeitig zum #LesekreisZukunft am Montag fertig gelesen)
Site Reliability Engineer, Product Owner, Internet-Ureinwohner, Infrastrukturbetreiber, halb 23-Nerd halb 42-Nerd, links, gesichtsblind.
Schreibt mit "obwaltendem selbstironischem Blick auf alles Expertentum" (Süddeutsche Zeitung)
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50% komplett! Dentaku (Thomas Renger) hat 6 von 12 Büchern gelesen.
(rechtzeitig zum #LesekreisZukunft am Montag fertig gelesen)
Wer heute gleichberechtigt leben will, kann nicht auf die Politik von morgen warten, sondern muss selbst handeln. Doch wie macht …
In einem totalitären Hygienestaat, der sich komplett auf den GESUNDEN MENSCHENVERSTAND [sic!] beruft, gerät die Protagonistin in die Mühlen der Justiz.
Schön geschrieben, auch in den Szenen, in denen in langen Dialogen die Theorie verhandelt wird (einer der Gründe meiner Assoziation zu 1984).
Content warning (milde Spoiler)
Wir verfolgen ein kleines Team befreundeter Hacker bei ihren Vorbereitungen für die Revolution, erfahren aber auch keine konkreten Pläne, nur Andeutungen.
Zum Kontrast bekommen wir auch Einblick in die Leben einiger reicher und/oder einflussreicher Personen.
Der Countdown auf den Tag des großen Ereignisses strukturiert die ganze Geschichte und beginnt etwa 2½ Jahre davor.
Eigentlich hätte mir das Buch gefallen können, das Problem ist nur, die Autorin scheint alle ihre Figuren zu verachten, und die Leser:innen gleich dazu.
Denn nicht nur jede der ungefähr 10 Hauptfiguren sondern auch praktisch jede einzelnen Nebenfigur bekommt eine (meist unschmeichelhafte) Exposition als Einschub. Dabei wird immer wieder dieselbe Geschichte erzählt, die einige aktuelle Entwicklungen jeweils einen Zacken weiterdreht, so dass sich das (europäische) Wirtschaftssystem von der (sozialen) Marktwirtschaft zum Neofeudalismus der Besitzenden weiterentwickelt, wobei alle solidarischen Anteile verlorenen gehen. Das trifft als Schicksal die eine Person härter, für die andere stellt sich die Situation oberflächlich angenehm dar.
Und als ob das noch nicht reichen würde, holt das Buch gern auch noch zu Theoriestunden aus.
Während des Lesens hatte ich fast durchgehend das Gefühl, belehrt zu werden, und ich war froh, das Ende des Countdowns erreicht zu haben.
Ich habe das Buch auf Empfehlung unseres Agile Coaches gelesen und erkenne darin viele Verhaltensweisen wieder, die wir in unserem Team intuitiv "richtig" gemacht haben. Ich sehe hier viele der Gründe mal explizit aufgeschrieben, aus denen der "Team Spirit" konsistent in jedem Retrospektivmeeting auf der positiven Seite zu finden ist … und dadurch auch die Möglichkeit, es vielleicht sogar bewusst noch besser zu machen.
Wie die meisten Englischsprachigen Sachbücher ist "The Culture Code" außerdem extrem unterhaltsam geschrieben und bringt viele anschauliche Beispiele.
Having one person tell other people what to do is not a reliable way to make good decisions.
— The Culture Code: The Secrets of Highly Successful Groups by Daniel Coyle (49%)
Wer heute gleichberechtigt leben will, kann nicht auf die Politik von morgen warten, sondern muss selbst handeln. Doch wie macht …