Zurück
Wolfgang Herrndorf: Tschick (German language, 2010, Rowohlt Verlag) 5 stars

Review of 'Tschick' on 'Goodreads'

5 stars

Vor knapp zehn Jahren habe ich das Buch zum ersten Mal gelesen; es hat mir damals sehr gut gefallen. Grund für die erneute Lektüre, dass ich es - wieder einmal - mit einer Schulklasse lesen will.
Es hat sich sehr gut gehalten; ich finde es immer noch sehr gut, und für die Schule geeignet: Man kann verschiedene Erzählerstimmen und Perspektiven betrachten, den Aufbau in Stationen, und die Charakterisierung der Figuren. Vor allem ist es immer noch witzig, und wenn man will, kann man auch untersuchen, wo dieser Witz herkommt. Ein Grund ist sicher die liebenswerte Planlosigkeit der beiden Protagonisten, die sich immer wieder in halbgaren Plänen und bruchstückhaftem Halbwissen äußert: Sie wissen, dass man mit einer Uhr die Himmelsrichtung bestimmen kann, aber nicht wie; als der Spielzeugkompass nicht funktioniert, vermuten sie, dass es ein Kreiskompass ist (Gibt's gar nicht./Gibt es doch); Benzin absaugen geht, weil es da "ein physikalisches Gesetz" gibt, eben das mit den "kommunalen Röhren", und sobald der eine diesen überzeugend klingenden Namen nennt, lenkt der andere ein.
Und dann halt auch das mythisch Überhöhte, oder bin nur ich das? Statt eine erfundene Fantasywelt als alltagsbanal darzustellen, wird die reale Welt als skurill und unwirklich präsentiert. Ich mag das.