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Ursprünglich erschien dieser Roman in zwei Bänden; der erste Band besteht aus einem knappen Drittel Rahmenhandlung (der Erzähler trifft beim Wandern in der Schweiz auf A.E., einen kuriosen Sonderling), der Rest ist eine vergnüglich-dramatische Binnenerzählung mit parodistischen Elementen um eine jungsteinzeitliche Pfahldorfgemeinde, die mit dem Fortschritt zu kämpfen hat. Der zweite Band besteht wieder aus einem knappen Drittel Rahmenhandlung (einschließlich parodistischer Einlagen), der Rest ist ein unerwartet dramatisches Tagebuch, aus dem wir Hintergründe des Lebens von A.E. erfahren - und das ein neues Licht auf Ereignisse des ersten Bandes wirft.
Unerwartet dramatisch heißt: Erst passiert nichts außer Geistreicheleien und vermischten Gedanken zur Ästhetik, Kunstgeschichte, Nationalstaatwerdung. Dann passiert etwas Dramatisches. Dann passiert wieder lange nichts außer Geistreicheleien und vermischten Gedanken zur Ästhetik, Kunstgeschichte, Nationalstaatwerdung - durch die dann gelegentlich doch das dramatische Ereignis und dessen Folgen blitzen.
Es kann sein, dass die vermischten Gedanken für andere Leser und Leserinnen interessant sind oder waren. Mein Geschmack waren sie nicht. Aber das Erlebnis eines Tagebuchs, in dem die eigentlich spannendsten Punkte unterdrückt werden und der Rest aus manischem Füllmaterial besteht, war tatsächlich auch sehr lohnend.
Fazit: War wohl mal ein bürgerliches Standardwerk (obwohl so gar ungewöhnlich aufgebaut), die Phrase von der "Tücke des Objekts" daraus wurde sprichwortlich (taucht aber nur zweimal wörtlich auf) und ist zu Unrecht wohl ziemlich vergessen.

Ausführliche Blogeinträge mit mehr Informationen:
https://www.herr-rau.de/wordpress/2021/05/friedrich-theodor-vischer-auch-einer-1879-teil-1.htm
https://www.herr-rau.de/wordpress/2021/05/friedrich-theodor-vischer-auch-einer-1879-teil-2.htm
https://www.herr-rau.de/wordpress/2021/05/friedrich-theodor-vischer-auch-einer-1879-teil-3.htm